100. Trialog: „Messies – Übers Sammeln, Horten und Loslassen“

Am 18.09.2018 feiern wir den 100. Trialog: „Messies: Übers Sammeln, Horten und Loslassen“

„Wenn einem alles zuviel wird“ ist das Thema des 100. Trialogs im September. Diesen Anlass wollen wir feiern und laden um 18:00 Uhr zum Sektempfang! Anschließend findet zur gewohnten Zeit um 19:00 Uhr der Trialog statt.

 

Warum ist der Trialog in Bezug auf das Messie-Thema wichtig?

„Menschen, die vom Messie-Symptom betroffen sind, leiden oftmals nicht nur unter einer äußeren Unordnung, sondern auch unter einer inneren Strukturlosigkeit. Dies geht mit starken Gefühlen von Scham und Peinlichkeit einher und wird als sehr druckvoll empfunden. Dies wird weiter verstärkt, weil die Öffentlichkeit und auch viele professionelle Helfer*innen noch wenig über dieses relativ neu definiertes und wenig erforschtes Phänomen wissen. Der Trialog soll einen Beitrag dazu leisten, dass Betroffene und Nichtbetroffene sich in einem sicheren Rahmen über ihr Erleben austauschen und voneinander lernen können.  Indem betroffene Menschen aussprechen und mitteilen, was sie belastet, schaffen sie gemeinsam mit den interessierten Zuhörern ein Stückchen innere Struktur, die hilft, auch „im Außen“ Ordnung zu schaffen und den emotionalen Druck zu entlasten. Die Angehörigen und Professionisten wiederum erhalten wertvolle Einsicht in die Erlebniswelt der Betroffenen, die ihnen hilft, gemeinsame Strategien für den Umgang mit dem Symptom zu entwickeln.
– Mag. Kerstin Karlhuber, Messie-Expertin bei EXIT-sozial

http://www.exitsozial.at/trialog-2/
messies@exitsozial.at

Über den Trialog

Der Trialog ist eine Veranstaltung, wo ein Thema auf gleicher Augenhöhe mit Angehörigen, Betroffenen und ExpertInnen diskutiert wird. In der gemeinsamen Auseinandersetzung mit einem Thema werden neue Ideen entwickelt. Klar, dass hier oft unterschiedliche Ansichten aufeinander treffen. Aber der Trialog schafft die Möglichkeit, aus erster Hand zu erfahren, welche Erwartungen Betroffene an die Behandlung haben, womit diese zufrieden oder unzufrieden sind. Es entsteht ein Austausch, den Betroffene und Angehörige sowie die professionell Handelnden sehr schätzen.

http://www.exitsozial.at/trialog-2/
trialog@exitsozial.at

 „Am Trialog wird geschätzt, dass außerhalb der therapeutischen Situation ein Gespräch miteinander gesucht wird. Wichtige Themen, wie der Umgang mit psychiatrischen Erkrankungen sollen auf respektvolle Art besprochen werden. Es wird versucht gegenseitiges Verständnis für unterschiedliche Standpunkte zu finden.“
– Dr. Hildegard Lindner, Sozialpsychiatrische Ambulanz, EXIT-sozial

 „Für uns alle im Verein EXIT ist schon seit der Vereinsgründung in den frühen 1980ger Jahren die Unterstützung von Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung oder Besonderheit zur aktiven Teilnahme an der Gesellschaft ein zentrales Anliegen. Seine Stimme in einem öffentlichen Forum zu erheben und seine Meinung über Themen, die einen unmittelbar betreffen zu äußern gehört da ganz wesentlich dazu. Als Fachliche Geschäftsführung hilft mir der Trialog sehr, die Wünsche, Meinungen und Anliegen derjenigen Menschen besser zu verstehen, denen ich mich in meiner Arbeit am meisten verpflichtet fühle, mit denen ich aber in meiner alltäglichen Arbeit meist nur indirekt in Kontakt sein kann. Daher für mich ein Pflichttermin!“
– Regina Nening-Dougan, Fachliche Geschäftsführerin, EXIT-sozial

 

„Auch einmal eine neue, andere Sichtweise auf sich selbst oder die Anderen zu haben ist das Wertvolle am Trialog. Der Austausch weitet den Blick und lässt Veränderung und Weiterentwicklung zu.“
– Eva, Klientin

 

„Es gibt verschiedene interessante Themen“

„Man kann mitreden“

„Es ist interessant, Betroffenen und Fachleuten zuzuhören“
– Betroffene

„Dass der Trialog diesen runden Geburtstag in voller Vitalität begehen kann, freut mich sehr. Das anhaltende Interesse beweist, wie wichtig es ist Verständnisbrücken zu bauen. Jede/r Teilnehmer/in ist Experte/in, sei es als Betroffene/r, Angehörige/r oder Profi. Nicht zu allen Themen kann eine gemeinsame Meinung gefunden werden, muss es auch nicht. Es genügt, die Positionen der jeweils anderen TeilnehmerInnen zu kennen und im Gespräch zu bleiben. Die Geschichte des Umgangs mit psychischen Ausnahmesituationen ist ja voll von Unverständnis und Irrtümern. Auch meine Ansichten haben sich im Laufe der Jahre verändert, nicht zuletzt deshalb, weil die praktische Erfahrung manche theoretische Lehrmeinung relativiert. In den Jahren, wo ich in der Moderation des Trialogs tätig war, hat es mich immer wieder überrascht, wie offen auch heikle Themen, wie Sexualität oder die Frage der Elternschaft besprochen werden konnten. Ich hoffe, dass der Trialog noch lange Zeit seine Vermittlerfunktion wahrnehmen wird können, obwohl besseres gegenseitiges Verständnis ein schwer quantifizierbares Ergebnis ist.“
– Michael Mallinger, PSZ Sterngartl, Freizeit & Kommunikation

„Als langjähriger Besucher und zeitweiliger Moderator wurde ich gebeten, ein Statement zu verfassen. Ich sehe im Trialog keine Arbeitsgruppe, die Ergebnisse liefern sollen und auch keine Vortragsreihe an der als Zuhörer teilgenommen werden kann. Ein guter Trialog entsteht durch die Teilnehmer, ihre Bereitschaft sich mit einem Thema und anderen Teilnehmern auseinanderzusetzen. Wer in welcher Funktion (beruflich, selbst betroffen oder angehörig) anwesend ist wird nicht geklärt. Dadurch haben Aussagen den gleichen Stellenwert. Wichtig ist die Möglichkeit seine Perspektive wechseln und überprüfen zu können. Manchmal bedeutet dies, sich auch Kritik an der eigenen Überzeugung und Arbeit zu stellen. Betroffene können Meinungen offen äußern, sind aber auch gefordert ihre Rolle als Opfer aufzugeben. Der Trialog ist auch keine Selbsthilfegruppe. Spannend finde ich wenn verschiedene Ansichten aufeinandertreffen. In der Auseinandersetzung damit kann jeder für sich einen Standpunkt oder neue Sichtweise finden. So kann ein Bewusstsein für Probleme des Anderen oder ein neuer Denkansatz entstehen. Wahrscheinlich deshalb gibt es den Trialog nun seit fast zwanzig Jahren und feiert die 100. Veranstaltung.“
– Hans Nussbaumer, Peer-Berater, EXIT-sozial

Mir gefällt am Trialog, dass zu gemeinsamen Themen unterschiedliche Sichtweisen ausgetauscht, andere Formulierungen gebraucht werden und dass wir uns Zeit nehmen zum Zuhören. Das ergab für mich jedes Mal mehr Wissen und tieferes Verständnis einer Thematik. Auch der Humor kommt nicht zu kurz!
– Ursula Hörtenhuber, Dipl. Sozialarbeiterin, Kepler Universitäts Klinikum