Nachlese Trialog: „Müde bin ich, komme nicht zur Ruh …“ – Ein Trialog zum Thema Schlaflosigkeit

Einleitend wurde über die Bedeutung eines ausreichenden Schlafes für Körper und Psyche gesprochen. Der Stoffwechsel verändert sich im Schlaf. Leber und Niere können Giftstoffe abbauen, die Muskulatur entspannt sich und die Wirbelsäule sowie die Bandscheiben werden entlastet. Ähnliches gilt für die Psyche, denn das Tagesgeschehen wird teilweise in Träumen verarbeitet und die nächtliche Erholungsphase ist lebensnotwendig.

Auf die Frage der Schlafqualität lautet mehrheitlich die Antwort: „Eher schlecht und zu wenig.“ Die Konsequenzen daraus sind verringerte Konzentrationsfähigkeit sowie verminderte körperliche Leistungsfähigkeit. Ein Teilnehmer vermutet, es sei Teil seiner Erkrankung, einen umgekehrten Tag-Nacht-Rhythmus zu haben. Angemerkt wird, dass längere Phasen von Schlaflosigkeit als Warnzeichen erkannt werden sollten. 

Ein entspannter Zustand beim Einschlafen ist von Vorteil und störende Reize, wie Lärm und Licht sollten so gut wie möglich eliminiert werden. Erfahrungen zeigen, dass viele Menschen in einem enorm körperlich erschöpften Zustand meist leichter und sogar unter unbequemeren Umständen einschlafen können.

Angemerkt wird, dass Gründe für Schlafstörungen auch die Lebensumstände unserer Zeit sein können. Künstliches Licht, Verkehrslärm, sowie die Versuchung, Smartphones und dergleichen ins Schlafzimmer mitzunehmen. Auch Nachtarbeit beeinflusst unseren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus.

Stress, Sorgen und Ängste zählen jedoch zu den häufigsten Ursachen für Schlafstörungen. Teilnehmer:innen berichten, dass sich die Gedanken im Kreis drehen und an Schlaf nicht zu denken sei. Der Schlaf lässt sich nicht erzwingen und der Blick auf die Uhr bestätigt die Angst vor der Angst, wieder nicht oder zu wenig schlafen zu können. Viele Menschen kennen Phasen der Schlaflosigkeit und einfache Maßnahmen können Abhilfe schaffen.

Schläft man aber mehrmals pro Woche über einen längeren Zeitraum sehr schlecht, sollte man einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären. Angesprochen wurden Burn-out, Depressionen, Stoffwechselstörungen oder Psychosen. Ein Psychose-Erfahrener meinte, spätestens nach zwei schlaflosen Nächten würde er seine Medikation erhöhen und einen Facharzt-Termin vereinbaren, da er sonst den Bezug zur Realität verlieren würde. Viele Psychopharmaka haben eine schlaffördernde Wirkung, da sie beruhigend oder dämpfend wirken. Manche Betroffene empfinden es störend, weil sie sich dadurch tagsüber müde und ausgebremst fühlen. Paradoxerweise benötigen dennoch viele Betroffene zusätzlich Medikamente zum Schlafen. Daher ist es wichtig, in Absprache mit dem behandelnden Arzt, passende Medikamente und eine abgestimmte Dosierung zu finden.

Auch das Schlafverhalten wurde an diesem TRIALOG reflektiert:

Wie viele Stunden Schlaf sind nötig?
Es ist bekannt, dass sechs bis zehn Stunden optimal wären.

Ist ein „Mittagsschläfchen“ gesund? Braucht man im Alter weniger Schlaf?
Der Mittagsschlaf wird kontrovers gesehen und angemerkt, dass ältere Menschen oftmals tagsüber einige Stunden schlafen, dafür in der Nacht weniger.

Eingebracht wird auch, dass in Heimen ein individueller Schlafrhythmus kaum möglich sei, da um 17 Uhr zu Abend gegessen wird und ab 18 Uhr keine Beschäftigungsmöglichkeit mehr möglich ist.

Was könnte beim Einschlafen helfen?
Sport und Bewegung an der frischen Luft sei generell ratsam. Gründlich lüften vor der Schlafenszeit sowie ein kühler abgedunkelter Schlafraum sind empfehlenswert. Meditationsübungen, autogenes Training oder Einschlafrituale können beim Abschalten und Loslassen helfen. Alternativ könnte man pflanzliche rezeptfreie Arzneimittel versuchen.

Was ist einer guten Schlafqualität abträglich?
Alkohol ist ein schlechtes Schlafmittel. Üppige Mahlzeiten zu später Stunde sind ebenso nicht ratsam.

Das Phänomen Schlafwandeln kommt zur Sprache. Schlafwandelnde Personen stehen während der Tiefschlafphase auf, spazieren umher und legen sich wieder ins Bett. Am Tag danach fehlt jede Erinnerung dazu. Spricht man schlafwandelnde Personen während dieser Phase an oder berührt sie, erschrecken sie und reagieren, als hätte man sie eben aufgeweckt.

Auch Schnarchen wird als Ursache für schlechten Schlaf empfunden. Die Rede ist hierbei nicht der störende Effekt im gemeinsamen Schlafzimmer, sondern die ungesunde Auswirkung auf die schnarchende Person selbst. Beim Schnarchen funktioniert die Atmung schlechter, setzt teilweise sogar aus und der Körper wird mit zu wenig Sauerstoff versorgt. In einem Schlaflabor kann dies untersucht und ggf. mit einer Atemmaske verhindert werden.

Abschließend sei bemerkt, dass der Schlaf keineswegs unproduktive verlorene Lebenszeit ist, sondern für Gesundheit und Wohlbefinden essentiell. Jeder Mensch sollte gut auf sich achten.