Nachlese Trialog: Tinder, Parship und Co. Onlinedating und psychische Erkrankung – Ein Trialog zum Thema Paar-Beziehungen im digitalen Zeitalter

Passend zum Thema fand dieser Trialog ONLINE via Zoom statt.

Zur Partnersuche bietet das Internet inzwischen viele Möglichkeiten. Es scheint unkompliziert und kostengünstig, sich digital „umzusehen“. So versuchen auch Menschen mit Beeinträchtigung auf diesem Weg ihr Glück.

Die Teilnehmenden berichteten von ihren Erfahrungen und sprachen Empfehlungen aus, worauf geachtet werden sollte. Es gibt Dating-Plattformen, auf denen man ein eigenes Profil erstellen kann und Vermittlungsplattformen, die ein Profil anhand eines Fragenkataloges anlegen. Ein Algorithmus soll „passende“ Vorschläge übermitteln.

Die Anmeldung ist meist gratis, die Möglichkeiten jedoch sehr eingeschränkt. Um effizienter suchen zu können, muss vielfach ein kostenpflichtiges Abonnement abgeschlossen werden. Häufig werden Kündigungsfristen übersehen und weitere Monate sind oft teurer als das Probeabo. Partnervermittlungsagenturen verlangen ebenso für jede zusätzliche Leistung extra. Empfehlung einer teilnehmenden Person: Das Abo wenige Tage nach Abschluss zu kündigen, um die Laufzeit nicht zu übersehen.

Es wurde auch von Fake-Profilen berichtet (FAKE = Die Person hinter dem Profil ist nicht die Person im Bild. Es handelt sich um gestohlene Fotos).

Ein Teilnehmer schildert sein Gefühl, er habe keine Chance, da viele Fotos besser und attraktiver als seine eigenen seien. Zudem wird vielfach wahrgenommen, dass konservative Geschlechterbilder und Muster präferiert (bevorzugt) werden und Druck entsteht, diesen zu entsprechen. Ein Teilnehmer berichtet von Flirt-Seminaren, die auch im Internet zu finden sind.

DRINGLICHE Empfehlung:
Bittet eine Person um Geld, um ein Treffen zu ermöglichen oder legt sonstige dramatische Ausführungen dar, sollte SOFORT der Kontakt abgebrochen werden. Es handelt sich hierbei um Vorschussbetrug (Geld gegen Hoffnung – Love-Scamming).

Weitere TIPS für Suchende:
Erfahrungswerte und Unterstützung bei Freunden und vertrauten Personen einholen. Keine überzogenen Erwartungen aufbauen. Das Internet bietet zwar eine zusätzliche Möglichkeit, doch in der realen Welt kann man nach wie vor Menschen kennenlernen.

Folgende Erkenntnisse wurden aufgegriffen: Freundschaften und Beziehungen benötigen Zeit und Engagement. Menschen mit einer Beeinträchtigung kämpfen bei der Partnersuche und Sexualität mit zusätzlichen Herausforderungen, die auch das Internet nicht erleichtert. Speziell dafür bietet der Verein Senia in Oberösterreich seriöse Beratung an.
Kontakt – Senia: Enthinderung der Sexualität  // TEL 0732 / 89 00 90