Das war der 100. Trialog!

Am 18. September feierte EXIT-sozial den 100. Trialog mit dem interessanten Thema: „Wenn einem alles zuviel wird! Ein Trialog übers Sammeln, Horten und Loslassen.“ Über 60 Personen kamen vor dem Trialog zu der Jubiläums-Feier und genossen mit einem Glas Sekt und kleinen Leckereien von unserer FRAUEN_WG die herrliche Aussicht vom 15. Stock des Wissensturms. Dort erfuhr man auch einiges Wissenswerte über die Entstehung des Trialogs.

Die Idee des Trialogs wurde bei einer Empowerment-Tagung im Jahr 1998 geboren und von Edith Kern initiiert. Die ersten Treffen fanden im Jahr 1999 statt. Noch heute treffen sich sechs mal pro Jahr Psychiatriebetroffene, Fachpersonal und Angehörige und diskutieren auf Augenhöhe über ein Thema. Ab dem Jahr 2001 wurde der Trialog auch moderiert und die Themen zum Teil schon im Vorhinein festgelegt.  Die Betreuung und Moderation des Trialogs wurde im Laufe der Jahre von: Edith Kern, Ulrike Gomelsky, Reinhard Heinetsberger, Anna Wall, Hans Nussbaumer, Michael Mallinger und jetzt Ulrike Gruber übernommen.

Ab wann ist man ein Messie?

Während des Trialogs war eine der wichtigsten Fragen, ab wann von einem Messie-Syndrom gesprochen wird. Als Erläuterung boten die Professionisten, unter denen auch unsere Messie-Expertin Kerstin Karlhuber anwesend war, folgende Anhaltspunkte:

  • Ein Messie leidet unter seiner Sammelwut und kann seinen Alltag nur eingeschränkt gestalten.
  • Die gesammelten Gegenstände sind nicht geordnet oder gar archiviert.
  • Oft kann die Wohnung nicht mehr in vollem Umfang benutzt werden. Manchmal droht sogar der Verlust der Wohnung oder eine Räumung durch Behörden, zum Beispiel nach einer Feuerbeschau. Auch das Gewicht der gehorteten Gegenstände kann enorm sein und die Statik gefährden.

Allerdings stellte sich auch heraus, dass es die Diagnose „Messie“ als solche gar nicht gibt.

Entrümpeln oder Räumen durch Fremde empfinden Betroffene jedoch als sehr qualvoll und fremdbestimmt. Die meisten beginnen auch wieder von neuem zu Sammeln und dies wird von vielen als Zwang beschrieben. Einsichtige Betroffene sind oft auf der Suche nach einer Erklärung für ihr Verhalten.

 

Hilfe für Messies:

Selbsthilfegruppe: jeden 3. Mittwoch im Monat, 17:30 Uhr
Beratung: jeden 2. Mittwoch im Monat, 18:00 – 19:00 Uhr und nach Vereinbarung im Psychosozialen Zentrum von EXIT-sozial, Wildbergstr. 10a, 4040 Linz
Email: messie@exitsozial.at
Website: http://www.exitsozial.at/messie

Information zum Messie-Fachtag:

Messie-Fachtag – Wenn einem alles über den Kopf wächst

Donnerstag, 25.10.2018
13:00 – 17:00 Uhr
Wissensturm Linz, 15. Stock
Anmeldung unter service@exitsozial.at